FAQ: Muss man in der Bienenkiste Mittelwände verwenden?

Warum werden in der Bienenkiste Mittelwände benutzt? Geht es auch ohne?

Im hinteren Drittel der Bienenkiste empfehlen wir die Verwendung von Mittelwänden (vorgeprägte Wachsplatten). In diesem Bereich wird der Honigüberschuss abgelagert, den wir später ernten wollen. Da bei der Ernte diese Waben für die Bienen verloren gehen, ergänzen wir sie jedes Jahr als Mittelwände neu. (Die Bienen nehmen Mittelwände ähnlich wahr wie leere Naturwaben.)

Diese Maßnahme hat folgende Vorteile:

  • schwarmdämpfende Wirkung (d.h. die Bienen geraten später und manches Jahr auch gar nicht in den Schwarmtrieb)
  • Ertragssteigerung (bzw. bessere Winterversorgung)
  • größere Stabilität

Die Gabe von Mittelwänden geschieht nur im Ernte-Bereich und nicht im Brutbereich. Sie betreffen also nicht den zentralen Lebensraum der Bienen, der in reinem Naturwabenbau ausgeführt und niemals von uns angetastet wird. Selbst in den strengsten Biorichtlinien und der wesensgemäßen Bienenhaltung ist diese Maßnahme zulässig, weil sie nur die Peripherie betrifft. Diese Waben verbleiben nur wenige Monate im Bienenkasten und werden ohnehin bei der Ernte entnommen.

Selbstverständlich kann man in der Bienenkiste auch auf Mittelwände verzichten und im hinteren Bereich (genau wie im Brutbereich) Trägerleisten mit Anfangsstreifen verwenden. Die Bienen werden dann im Erntebereich ebenfalls Naturwaben selbst bauen. Man muss aber damit rechnen, dass die Bienen, schon bevor sie den hinteren Raum ganz ausgebaut haben, in den Schwarmtrieb kommen und früh schwärmen werden. Auch der Honigertrag bzw. die Reserven für den Winter werden u.U. etwas geringer ausfallen.

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