FAQ: Offener Boden

Warum hat die Bienenkiste keinen Gitterboden, so wie das bei Magazin-Bienenkästen heute üblich ist? Soll/kann man das nachrüsten?

Zunächst mal vorweg: In der Natur bevorzugen Bienen geschlossene Behausungen, die ein nur relativ kleines Flugloch haben. Das reicht zur Klimatisierung vollkommen aus. Das Flugloch der Bienenkiste ist mehr als ausreichend groß.

In Magazin-Bienenkästen wird der offene Boden aber auch zur Gemüll-Diagnose verwendet. Man schaut, was runter fällt, und kann dann Aussagen über den Zustand des Bienenvolks treffen. Besonders der natürliche Totenfall der Varroamilbe ist interessant. Eine Varroadiagnose auf diese Art ist bei der Bienenkiste aber nicht sehr sinnvoll. Der offene Boden müsste über die gesamte Fläche des Brutnests gehen, um zuverlässige Aussagen treffen zu können. Das bedeutet, dass die vorderen Zweidrittel des Bodens komplett durch ein Gitter ersetzt werden müssten. Wir empfehlen zur Varroadiagnose die schnellere und präzisere Puderzuckermethode, für die kein offener Boden nötig ist.

Bienen steuern außerdem den Gashaushalt im Volk selbst: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt werden sehr präzise eingehalten. Und sie kommunizieren über Pheromone (Duftstoffe). Der permanente Durchzug bei einem offenen Boden erschwert ihnen diese Arbeit nur.

Es gibt übrigens eine Bauanleitung für einen einfachen Varroaboden, der über die gesamte Breite geht und bei Bedarf eingelegt werden kann.

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