Varroa-Kontrolle
Der Deutsche Imkerbund warnt vor hohen Winterverlusten. Wie sieht es in den Bienenkisten aus?
28. Dezember 2009
Erhard Maria Klein
Varroa / Überwinterung
Viele Imker melden bereits jetzt Verluste. Man rechnet in Deutschland in diesem Winter damit, dass ca. 30% der Bienenvölker eingehen werden. Ein Grund wird darin gesehen, dass das Wetter untypisch war und eine erfolgreiche Behandlung der Bienen gegen die Varroamilbe erschwert hat.
Um die Wirksamkeit der Varroabehandlung in der Bienenkiste besser kontrollieren und dokumentieren zu können, haben wir nach der Winterbehandlung Varroa-Böden eingesetzt und mehrfach kontrolliert. Ich hatte durchgängig einen relativ niedrige Varroabelastung (auch schon im Sommer bei der Ameisensäure-Behandlung) an meinem Bienenstand. Jetzt nach der Oxalsäure-Behandlung liegt der Milbenfall bei allen Völkern unter dem Grenzwert von 0,5 Milben pro Tag und alle Völker machen einen vitalen Eindruck.
Auch die Völker von den Anfängern, die ich als Imkerlotse betreue, machen bislang einen guten Eindruck.
Das lässt hoffen! Denn der Herbst ist die kritische Zeit. Ein Volk, dass zum jetzigen Zeitpunkt einen kräftigen Eindruck macht, wird voraussichtlich auch gut über den Winter kommen.
Das bekommt man zu sehen, wenn man einen Varroa-Boden eingelegt hat:
Die Interpretation des sog. “Gemülls” setzt einige Erfahrung voraus. Deshalb gehört der Varroa-Boden auch nicht zur Standard-Ausstattung der Bienenkiste. Wenn Sie sich bei der Varroa-Behandlung an die Anleitung halten, können Sie relativ sicher sein, dass die Überwinterung auch ohne Kontrolle gelingt. Wir verwenden die Varroa-Böden hauptsächlich, um die Wirksamkeit unserer Empfehlungen zu dokumentieren.
Tote Bienen
Es ist ganz normal, dass Bienen im Winter sterben. Da sie aufgrund der Kälte und des Mäusegitters von den Bienen nicht ausgeräumt werden können, sammeln sie sich am Boden.
Gemüll-Diagnose
Auf der Windel sammeln sich vor allem Wachskrümel von den Honigwaben, die die Bienen für Ihre Versorgung öffnen. Am Muster der Wachskrümel kann man erkennen, wo sich die Bienen zur Zeit aufhalten. Hier findet man auch ggf. vorhandene (tote) Varroamilben.