Prof. Tautz äußert sich über die Bienenkiste

Prof. Jürgen Tautz gilt als Deutschlands führender Bienenwissenschaftler. Er hat viele neue Erkenntnisse über das Leben der Honigbiene gewonnen und engagiert sich für ihren Erhalt. Wir freuen uns über seine ermutigenden Worte.

2. Oktober 2009 Erhard Maria Klein
   Prominente Unterstützer / Forschung

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Zu Ihrem Bienenkisten-Konzept möchte ich Ihnen gratulieren!

»Zu Ihrem Bienenkisten-Konzept möchte ich Ihnen gratulieren! Ich halte es sehr dafür geeignet, bei Menschen auf Interesse zu stoßen, die in der Bienenhaltung durch den Menschen einen wichtigen Beitrag zum Naturhaushalt sehen. Ähnliche Initiativen kommen derzeit weltweit in Gang und es ist prima, dass sich dank Ihnen auch in Deutschland dieses Gedankengut zu etablieren beginnt. Ein Bienenkisten-Einsatz zur Haltung und Pflege der Honigbiene stellt eine sinnvolle Ergänzung zur etablierten Imkerei dar.« Prof. Dr. Jürgen Tautz, BEEgroup Würzburg


Ein paar Gedanken von Prof. Tautz, die wir bei der Entwicklung der Bienenkiste berücksichtigt haben…

Neue Imker braucht das Land

Jürgen Tautz ist sehr besorgt…

…dass immer mehr Imker aufgeben. »Viele können sich das Hobby schlicht nicht mehr leisten.« (Greenpeace Magazin 04/2009)

Gesundheitsforschung

Wie halten sich Bienen gesund, und wie können wir sie darin unterstützen?

Das Brutnest

Während ihrer Entwicklung müssen die Bienenlarven von den Bienen sehr genau temperiert werden - auf eine Temperatur von ca. 36 Grad.

Das ist energetisch sehr aufwendig, und da kann die Biene sich selbst durch die Architektur des Nestes unterstützen. Und durch gründliche Studien, die hier in der BEEgroup stattgefunden hatten, verstehen wir nun, wie dieses Brutnest von der Biene eigentlich angelegt wird - unter natürlichen Bedingungen, wo der Imker keine starken Eingriffe macht - um sich selbst in ein möglichst ungestressten Zustand als ganzes Volk zu bringen und diese Klimatisierungsaufgabe hinzubekommen. Aber die Haltungsbedingungen, unter denen geimkert wird, kommen dem oft nicht entgegen. Bienen sind Organismen, die außerordentlich plastisch sind, die ganz viel verkraften können, die ganz viel Stress ausgleichen können, so dass man von außen gar nicht merkt, wie sehr diese Bienen eigentlich gestresst sind. Wenn dann noch der entscheidende Tropfen in das Fass rein fällt, dann explodiert das ganze und man wundert sich, warum Bienenvölker reihenweise zusammenbrechen und so viele tote Völker nach einem Winter zu verzeichnen sind. (Audio-CD: Der Bien)

Kommunikation

Eine andere Geschichte, die auch - unabsichtlich natürlich - vom Imker als Stress auf die Biene gebracht wird, ist, dass manche Vorgehensweisen die Bienen nur sehr schwer kommunizieren lassen. Es werden Holzrähmchen verwendet, und diese Holzrähmchen, in denen die Bienen dann ihre Waben bauen, verhindern bestimmte Arten von Kommunikation. Also auch da wieder ein Stressfaktor. (Audio-CD: Der Bien)

Stressfaktor Imker

Die intensive Betreuung durch Imker: Dass man jede Woche mal reinguckt (wie geht’s meinen Bienen?), den Kasten öffnet, dass macht ihnen große Probleme, z.B. diese Brutnesttemperatur wieder einzustellen, nach dem Kaltluftzufuhr gewesen ist. (Audio-CD: Der Bien)

Bienenzucht

Warum sind die Bienen mittlerweile so krankheitsanfällig?

Als Biologe würde ich als einen [weiteren] Grund ins Feld führen: die reduzierte Bandbreite an genetischen Möglichkeiten durch die Bienenzucht. Die “Ränder rechts und links”, die in der natürlichen Population auftreten, fallen weg, und damit die Anpassungsmöglichkeit der Biene. (ZDF heute journal)

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